Das Theater am Werk besteht aus zwei Spielstätten, die verschiedener nicht sein können:
Das Theater am Werk Petersplatz liegt eingebettet in die historische Szenerie des 1. Bezirkes, und das Kabelwerk in Meidling, dem 12. Wiener Gemeindebezirk, liegt inmitten von Wohnungen und Einfamilienhäusern. Beide Spielstätten haben eines gemeinsam: Seit langem prägen sie die Wiener Kulturlandschaft und sind ein Sinnbild für ständige Erneuerung.
Das Theater am Werk am Petersplatz (davor Werk X-Petersplatz und Werk X-Eldorado, Garage X Theater Petersplatz bzw. Ensemble Theater) ist ein Theater im 1. Wiener Gemeindebezirk Innere Stadt am Petersplatz und befindet sich im Keller eines Gründerzeithauses am Petersplatz 1. Diese Räumlichkeiten werden seit Ende des 19. Jahrhunderts kulturell genutzt, denn bereits 1873 gab es die erste Erwähnung über ein Kellerlokal. Im Oktober 1958 eröffnete der Klarinettist Fatty George „Fatty's Saloon“. Jazzmusiker wie Louis Armstrong waren hier zu hören, bis „Fatty's Saloon“ 1963 geschlossen wurde. Danach war das Art-Center (mit der Einrichtung des Saloons) ein Bohèmetreff, der bis 1966 in Betrieb war. Die Räumlichkeiten wurden 1982 wiederbelebt, als feste Bühne von einer Theatergruppe unter Leitung des Regisseurs Dieter Haspel. Unter dem Namen Ensemble Theater spielte die Gruppe in unmittelbarer Nähe ihres Entstehungsortes, des Café Einfalt in der Goldschmiedgasse. Das Ensemble Theater und die neuen Theaterräumlichkeiten wurden mit Bertolt Brechts „Die Dreigroschenoper“ in der Inszenierung des künstlerischen Leiters Dieter Haspel eröffnet. Zeitgenössische Autoren wie Wolfgang Bauer und Heinz Rudolf Unger, Heiner Müller, Botho Strauss u. v. a. standen neben vielen Stücken von Bertolt Brecht auf dem Spielplan. 2009 wurde das Theater von Harald Posch und Ali Abdullah übernommen und nach einer Sanierung unter dem Namen Garage X Theater Petersplatz unter neuer künstlerischer Leitung am 27. November 2009 wiedereröffnet.
Das Theater am Werk im Kabelwerk entstand im Zuge des Stadtentwicklungsprojekts 'Stadt 2000', das für die zukünftige Nutzung des stillgelegten Geländes der Kabel- und Drahtwerke AG in der Oswaldgasse in Meidling entscheidend war. Dieses Gelände war seit 1997 ein Ort für Kunstschaffende - neben Ausstellungen und Medienexperimenten fanden Theateraufführungen (u. a. Wiener Festwochen) statt und wurden performative Projekte realisiert, ebenso wie größer angelegte Projekte wie die Visionale 2000, einer Messe der Initiativen, an der 69 Organisationen aus dem In- und Ausland beteiligt waren. 2004 wurde auf dem ca. 68.000 Quadratmeter umfassenden Areal mit dem Wohnungsbau begonnen, unter der Prämisse, dass im Kabelwerk weiterhin Raum für Kunst und Kultur zur Verfügung steht. 2009 wurde das Kulturzentrum Palais Kabelwerk fertiggestellt.
Mit der Spielzeit 2014/2015 wurde die Garage X mit dem Palais Kabelwerk zusammengelegt, die Spielstätte in Meidling wurde bis 2023 unter dem Namen „Werk X“ geführt, während das Werk X Eldorado (später „Werk X Petersplatz“), wie die Spielstätte am Petersplatz dann genannt wurde, als kuratierte Spielstätte für die freie Szene Wiens zur Verfügung stand.